Ein effektives Briefing ist das Fundament jeder erfolgreichen TikTok-Influencer-Marketingkampagne.
(Ebenso gilt: Wenn eine Kampagne floppt, stehen die Chancen gut, dass die Probleme schon beim Briefing begonnen haben.)
Damit du es von Anfang an richtig machst, habe ich zwei Influencer-Marketing-Profis nach allem befragt, was sie zum TikTok-Influencer-Briefing wissen, unter anderem zu:
✅ Wichtige Unterschiede beim Briefing für TikTok im Vergleich zu anderen Plattformen
✅ Grundlegende Schritte zur Erstellung von TikTok-Briefings
✅ Best Practices für ein Briefing, das erfolgreiches TikTok-Content ermöglicht
Legen wir los …
(PS: Wenn du dich generell für Briefing-Best-Practices interessierst, schau dir zuerst unbedingt unseren Leitfaden zum Influencer-Briefing an.)
4 wesentliche Unterschiede beim Briefing für TikTok im Vergleich zu anderen Plattformen
Zwischen Briefings für TikTok, Instagram und YouTube gibt es viele Gemeinsamkeiten.
Tatsächlich verwendet Marit Tiesema für TikTok dasselbe grundlegende Briefing-Format wie für andere Kanäle und meint, dass sich Kampagnendetails per E-Mail oder Telefon leichter klären lassen als in Briefing-Dokumenten:
Dennoch heben Marit und Andreea Moise vier wesentliche Unterschiede zwischen einem TikTok-Briefing und Briefings für andere Plattformen hervor:
Kürzere Aufmerksamkeitsspannen
Klar, Long-Form-Content ist auf TikTok gerade in aller Munde. Aber im TikTok-Kontext bedeutet „Long-Form“ lediglich „bis zu 10 Minuten“ – also immer noch relativ kurz.
Während YouTube-Zuschauer:innen sich bewusst eine halbstündige Morning-Routine ansehen, suchen TikTok-User:innen nach schnellen Content-Häppchen – die Plattform ist daher ein permanenter Kampf um Aufmerksamkeit. So verweist TikTok selbst in einer (zugegebenermaßen älteren) Case Study auf …
⏱️ Durchschnittliche Watch-Time pro Videoaufruf: 3,33 Sekunden
⏱️ Durchschnittliche Watch-Time pro Person: 5,26 Sekunden
… wobei beide Werte als „deutlich über unseren Benchmarks liegend“ beschrieben wurden.
Was bedeutet das für dein Briefing? Ohne einen starken Hook wirst du Schwierigkeiten haben, die Zuschauer:innen 30 Sekunden, geschweige denn 30 Minuten zu halten.
Erwarte außerdem nicht, dass TikTok-Influencer:innen fesselnde Captions mit Storytelling posten – die meisten TikTok-Beschreibungen bestehen aus wenigen Worten und ein, zwei Hashtags.
Stärkerer Fokus auf Trends
TikTok ist stärker trendgetrieben als andere Plattformen – selbst als Instagram Reels.
Marit sagt sogar, Reels lägen „immer drei Schritte hinter TikTok-Trends zurück“, daher solltest du deine Influencer-Partner unbedingt ermutigen, auf trendige Sounds und Konzepte aufzuspringen (solange deine Botschaft dabei nicht verloren geht).
Andreea weist darauf hin, dass der ständige Trend-Wechsel TikTok zu einem herausfordernden Umfeld für Marken machen kann:
Aber es gibt auch gute Nachrichten – sie sagt außerdem, dass die Nutzung von Trends die Lebensdauer von Influencer-Content verlängern kann:
Ein Wort der Warnung: Marit empfiehlt, niemals mehreren Influencer:innen dasselbe Trend-Briefing zu geben, außer es steckt eine extrem starke Strategie dahinter. Der Trend passt höchstwahrscheinlich nicht zu allen deinen Partner:innen – du würdest ihnen also praktisch ein Skript aufzwingen, das weder zu ihrer Zielgruppe noch zu ihrem Tonfall passt.
Lockerer, weniger poliert
Im Vergleich zu YouTube ist TikTok gesprächiger, lockerer und energiegeladener – und weniger poliert und kuratiert.
Außerdem lässt sich nicht leugnen, dass viele TikTok-Influencer:innen heute jünger sind als die Marken-Marketer, die sie für Content bezahlen. Beim TikTok-Briefing müsse man generationelle Unterschiede berücksichtigen, merkt Marit an:
Andere Deliverables und Nutzungsrechte
Klar, Instagram Reels und TikTok-Videos sind im Grunde dasselbe, doch es gibt dennoch Unterschiede bei den Deliverables zwischen TikTok und anderen Plattformen.
Andreea weist darauf hin, dass man Briefings von Instagram zwar teilweise wiederverwenden kann, man aber immer bedenken sollte, dass die Content-Formate nicht identisch sind.
Zum Beispiel gibt es TikTok Stories technisch gesehen, sie sind aber selten Teil des Influencer-Marketing-Mix. Du wirst sie also wahrscheinlich nicht briefen – Links müssen daher meist über Bio, Kommentare oder Texteinblendungen geteilt werden.
Die Nutzungsrechte sind zwischen Instagram und TikTok ebenfalls ähnlich – vergiss aber nicht, ausdrücklich die Nutzung für Spark Ads anzufragen (TikToks Version des Influencer-Whitelisting).
7 Schritte für ein besseres TikTok-Influencer-Briefing
Bereit, dein erstes TikTok-Briefing zu schreiben? Marit teilt diesen Sieben-Schritte-Prozess, damit es dir gelingt …
1. Gib Informationen zu deiner Marke
Zuerst solltest du Details zu deiner Marke teilen – wer ihr seid und was ihr macht.
Halte diesen Abschnitt kurz und prägnant; hier ist nicht der Ort für lange, ausschweifende Hintergrundgeschichten voller Marketing-Jargon.
Erkläre stattdessen in ein bis zwei Sätzen, was deine Marke einzigartig macht. Alles, was du hier schreibst, sollte potenzielle Influencer-Partner begeistern, mit dir zusammenzuarbeiten, und sie zu fantastischem Content inspirieren.
2. Gib einen Produktüberblick
Wenn du mit Influencer:innen ein bestimmtes Produkt bewirbst, musst du erklären, warum deren Publikum Interesse daran haben könnte, es zu kaufen.
Zähle nicht einfach nur Spezifikationen auf. Konzentriere dich stattdessen auf die wichtigsten Vorteile – etwa darauf, wie dein Produkt ein häufiges Problem löst oder sich in den Alltag der Nutzer:innen einfügt. Diese Blickwinkel erleichtern es dem Influencer, deine Botschaft in seinen eigenen Content zu „übersetzen“.
3. Gib Kampagnendetails an
Wahrscheinlich hast du die Grundlagen deiner Kampagne bereits per E-Mail oder Telefon erklärt, dennoch solltest du alle wichtigen Punkte auch in deinem Briefing-Dokument festhalten.
Marit empfiehlt, folgende Informationen aufzunehmen:
👉 Messaging: Konzentriere dich auf Must-Haves, nicht auf Skripte. Dazu kann gehören, reale Anwendungsfälle zu priorisieren, eine bestimmte Anzahl von Hauptvorteilen hervorzuheben und irreführende Aussagen oder verbotene Begriffe zu vermeiden.
👉 Hashtags, Tags und Codes: Stelle deine Brand-Tags, Hashtags und Rabattcodes bereit – inklusive Anweisungen, wie sie zu verwenden sind.
👉 Tipps und Tricks: Teile Möglichkeiten zur Aufwertung des Contents, z. B. unterhaltsame Storylines, Hooks, Untertitel, Voice-over usw.
👉 Timeline: Wenn bereits festgelegt, teile deinen Zeitplan für nötige Freigaben und das Veröffentlichungsdatum.
4. Biete Content-Inspiration
Wenn es um Kampagnen-Inspiration geht, gilt die alte Weisheit: „Show, don’t tell.“
Mit anderen Worten: Schreibe nicht seitenlang erklärenden Text darüber, welchen Content du suchst – zeige echte Content-Beispiele von TikTok-Influencer:innen (idealerweise mit Link zum Original-Post).
Wenn du mehrere Use Cases abdeckst, sollte dein Briefing für jeden Fall Infos und passende Content-Beispiele enthalten.
🤓 Pro-Tipp: Teile deine Content-Inspiration am besten in Canva, denn in PDFs lassen sich keine Videos einbetten.
5. Erkläre Richtlinien zur Produktnutzung (falls relevant)
Manche Produkte sind selbsterklärend – zu einem Paar Socken musst du beispielsweise keine ausführlichen Nutzungshinweise geben.
Andere Produkte brauchen hingegen Erklärung; zeige Influencer:innen deshalb, wie man dein Produkt richtig verwendet, damit keine Zeit für Nachdrehs verloren geht.
An dieser Stelle lohnt es sich auch, gängige Missverständnisse rund um dein Produkt anzusprechen. Angenommen, du verkaufst Blaulicht-Brillen. Dann macht es Sinn zu erwähnen, dass sie nicht sämtliches Blaulicht komplett „blocken“, sondern die Augen durch Reduzierung der übermäßigen Belastung entlasten.
Indem du Nutzungsrichtlinien und Irrtümer klar benennst, hilfst du deinem Influencer-Partner, dein Produkt effektiver zu bewerben und verringerst langfristig Kundenbeschwerden.
6. Führe Dos and Don’ts auf
Oft ist es hilfreich, einen Abschnitt mit allgemeinen Best Practices, Regeln und Richtlinien einzubauen. Hier einige Beispiele für „Dos and Don’ts“, die du in deinem Briefing hervorheben könntest:
Do:
👍 Sorge dafür, dass das Produkt im Content sichtbar benutzt wird, um seine Funktion zu zeigen.
👍 Lege hochwertigen Content inklusive Captions zur Freigabe vor.
👍 Verwende den richtigen Markennamen und die passenden Hashtags und tagge die Marke, wenn erforderlich.
👍 Binde Rabattcodes ein, falls vorhanden.
👍 Halte den Ton positiv und einnehmend, um Vertrauen beim Publikum aufzubauen.
Don’t:
👎 Veröffentliche keinen beleidigenden Content oder Inhalte, die dem Markenruf schaden könnten.
👎 Zeige keine Wettbewerber-Marken oder Logos, die das Branding verwässern könnten.
👎 Zeige keine eingeschränkten Substanzen (z. B. Alkohol, Zigaretten oder illegale Stoffe) in Bildern oder Captions.
7. Füge eine Abschlussslide mit Kontaktinformationen hinzu
Schließe mit einem Dank an den Influencer und einer klaren Ansprechperson für Fragen oder Klarstellungen – inklusive Name, E-Mail und Telefonnummer (falls zutreffend).
8 Tipps, um besseren Content von TikTok-Influencer:innen zu erhalten
Jetzt, da du die wichtigsten Schritte für ein effektives TikTok-Briefing kennst, werfen wir einen Blick auf Best Practices, um besseren TikTok-Content zu briefen:
Halte es simpel
Widerstehe der Versuchung, dein Briefing-Dokument mit der gesamten Markengeschichte und Hunderten von Anweisungen zu füllen, denn die effektivsten Briefings sind immer:
✅ Einfach
✅ Klar
✅ Leicht zu lesen und umzusetzen
Bedenke außerdem, dass TikTok-Influencer:innen auf einer schnelllebigen Plattform agieren – halte dein Briefing also BRIEFING-kurz.
Damit dein Briefing leicht scannbar ist, empfiehlt Andreea, alle „Must-Dos“ hervorzuheben und deine Anweisungen mit kreativen Impulsen und/oder Praxisbeispielen zu untermauern. Und vergiss nicht, nachzufassen, um sicherzustellen, dass alles verstanden wurde, bevor sie mit der Content-Erstellung beginnen.
Teile Content-Inspiration
Anknüpfend an den vorherigen Punkt: Die meisten TikTok-Influencer:innen werden ein 20-seitiges Google-Dok voller Text nicht zu schätzen wissen.
Mach deine Briefings stattdessen TikTok-freundlich, indem du sie als Slides teilst und viele Beispiele früherer, erfolgreicher Inhalte deiner Marke einbindest.
Aus Andreeas Erfahrung tun sich TikTok-Influencer:innen schwerer als ihre Kolleg:innen auf anderen Plattformen, marketingorientierten Content zu erstellen; praktische Beispiele erfolgreicher Videos helfen ihnen, den besten Ansatz zu finden.
Sie empfiehlt außerdem, sich die Zeit zu nehmen, TikTok-Briefings so ✨ästhetisch✨ wie möglich zu gestalten, denn „TikToker sind meist sehr visuelle Menschen“.
Das heißt nicht, dass du massenhaft Bilder einfügen musst, aber dein Briefing sollte zumindest mit einer eleganten Formatierung angenehm aussehen.
Um zu sehen, was ich meine, schau dir dieses Briefing von Anna Klappenbach an:

Zugegeben, dieses Briefing ist für Instagram Reels und nicht für TikTok, zeigt aber eindrucksvoll, wie visuelle Elemente – etwa Bulletpoints, Farben und gelegentliche Emojis – Briefings leichter verdaulich und ansprechender machen.
(BTW: Das vollständige Briefing kannst du hier ansehen.)
Inspiriere und leite an, statt zu skripten
Für Marken-Marketer ist es oft schwer, beim Briefing die Zügel lockerzulassen. Wenn du willst, dass deine Influencer-Partner strikt nach Skript arbeiten, ist TikTok wahrscheinlich nicht die richtige Plattform für dich.
Marit betont, dass Marken zwar gerne behaupten, sie gewährten kreative Freiheit, tatsächlich aber nur „etwa 10 %“ dies auch tun.
Leider erstellen Marken, die auf strenge Kreativkontrolle pochen, vermutlich keinen effektiven TikTok-Content.
Kenne dein Ziel
Jede Marketingkampagne auf jeder Plattform sollte von den Zielen geleitet sein, die du erreichen willst.
Marit meint, dies sei besonders auf TikTok wichtig, wo die eingebaute Viralität Marken leicht vom eigentlichen Kampagnenziel ablenkt:
Lass dich nicht von glänzenden Dingen wie Viralität verführen. Behalte stattdessen deine Ziele während des gesamten Briefing-Prozesses im Blick.
„Reinzoomen“, um große Konzepte herauszustellen
TikTok bietet schlicht nicht den Raum, jeden einzelnen Aspekt deiner Marke und deines Produkts ausführlich zu beleuchten.
Doch Marit erklärt, dass du trotzdem große Themen ansprechen kannst – du musst nur „reinzoomen“:
Beispielsweise wollte Loop Earplugs zeigen, wie ihre geräuschreduzierenden Ohrstöpsel Kund:innen helfen, sich zu konzentrieren und Ablenkungen auszublenden. Dafür kooperierten sie mit den TikTok-Influencern Tarah und Barry, um in einer praktischen Demonstration das Thema Misophonie zu beleuchten – also die starke Reaktion auf Alltagsgeräusche, die die meisten von uns kaum wahrnehmen.

Indem das Video auf ein simples Konzept „reinzoomt“ – genervt sein vom Geräusch, wenn jemand anderes isst –, vermittelt es den Nutzen von Loop Earplugs und motiviert alle, die sich darin wiederfinden, mehr über die Marke zu erfahren.
Stimmt das Konzept vor dem Dreh ab
Niemand möchte wertvolle Zeit für Nachdrehs verschwenden – fordere daher die Influencer:innen auf, ihre Content-Ideen zur Freigabe vorzulegen.
Das soll ihre Kreativität nicht einschränken, sondern sicherstellen, dass alle auf einer Linie sind, bevor dein Influencer-Partner mit dem Filmen beginnt – was idealerweise späteres Hin- und Her vermeidet.
Sorge für einen starken Hook
Wenn dein TikTok-Video die Aufmerksamkeit der Zuschauer:innen nicht spätestens nach drei Sekunden fesselt, scrollen sie weiter.
Ein starker „Hook“ kann also buchstäblich über Erfolg oder Misserfolg deiner gesamten Kampagne entscheiden.
Bitte die Influencer:innen daher, ihre Hook-Ideen gemeinsam mit den ersten Content-Konzepten einzureichen, und priorisiere Hooks, die direkt auf die Probleme eingehen, die dein Produkt löst (wie im Loop-Earplugs-Beispiel oben das Thema Misophonie).
Die Auswahl ist alles
Hat ein TikToker Millionen Aufrufe, macht er offensichtlich etwas richtig – das garantiert jedoch nicht, dass er sich mit gebrandetem Content wohlfühlt.
Marit empfiehlt daher dringend, nach TikTok-Influencer:innen zu suchen, die zur Zielgruppe, zu den Werten und zum Tonfall deiner Marke passen.
So behältst du TikTok-Influencer-Content im Blick
Nachdem du dein TikTok-Briefing verschickt hast, wartet die nächste verbreitete Herausforderung im Influencer-Marketing auf dich – das Tracking von Live-Content.
Manuelles Tracking ist in großem Umfang ein Albtraum. Du verbringst sonst die halbe Arbeitswoche damit, Influencer-Accounts zu überwachen, Hashtags zu prüfen und Tabellen zu aktualisieren.
Klingt das nicht verlockend, alles selbst zu machen? Dann sieh dir das Tool von Modash zur Influencer-Content-Überwachung an. Sag Modash einfach, welche Influencer:innen zu deiner Kampagne gehören und welche Hashtags getrackt werden sollen – wir speichern dann automatisch den gesamten Kampagnen-Content in einem Hub.
Außerdem erhältst du Zugang zu wichtigen Kampagnendaten wie:
👉 Gesamt-Engagements
👉 Durchschnittliche Engagement-Rate
👉 Aufrufe
👉 Klicks
👉 Umsatz
👉 Einlösungen von Rabattcodes

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